Nichts anders…

Ich befürchte, der folgende Post ist etwas klischeebehaftet – aber was soll ich sagen: so sind sie halt! 😉

Wir sind also in Doha, spazieren noch ein wenig den neuen Duty Free Bereich entlang und begeben uns so langsam zu unserem Gate. Abflug ist für 19:15 angesetzt, ab 18:15 soll theoretisch das Boarding losgehen. Für den Bereich am Gate hat man sich auch Neues einfallen lassen. So gibt es zum Wartebereich des spezifischen Gates bereits eine Kontrolle der Boardkarte und des Passes. Sonst wurde das früher immer gerne erst beim Boarding kontrolliert – was einfach ewig gedauert hat. Nun denn – wir waren richtig und durften rein. Aber bitte nicht einfach so irgendwo hinsetzen, es muss schon in der richtigen Zone sein. Der Wartebereich ist in 5 Zonen unterteilt. Man hat sich dabei ja durchaus was gedacht. Statt wie andernorts üblich die entsprechenden Reihen zum Boarding aufzurufen, wird hier einfach Zone für Zone aufgefordert. Das kann funktionieren. Muss es aber nicht. Vor allem nicht, wenn 98% der Reisenden Punjabis sind. Ja, hier kommt jetzt das Klischee. Nun denn. Zone 1 wird aufgerufen. Die paar Leutchen in Zone 1 erheben sich, zeigen nochmal ihr Boardkärtchen vor und gehen Richtung Flieger. Das haben Omma und Oppa Punjabi in Zone 5 aber gesehen und springen auf. Freundlich werden sie darauf hingewiesen, noch warten zu müssen. Allerdings stehen mittlerweile fast alle vor dem Eingangsbereich zum Flieger. Ach, einfach herrlich.
Zone 2 wird aufgerufen. Gleiches Spiel. Wir sind auch dran und gehen rein. Bereits jetzt schmunzelnd. Das kann noch was werden. Das Problem ist einfach: sie können kein Englisch. Und falls sie es doch können, hören sie es trotzdem nicht. Selbst wenn – dann ist es ihnen auch egal. First come, first serve. Also bitte mach den Weg frei 😉
Im Flieger ging es zunächst noch recht geordnet zu. Plätze wurden gesucht und gefunden. Das Handgepäck wurde verstaut. Bei Qatar Airways dürfen es 7kg sein mit den üblichen Abmessungen. Das gilt für alle – aber nicht für Omma und Oppa Punjabi. So zeigt sich schnell ein gewisses Platzproblem bei den Handgepäckfächern. Und es ist rapide zunehmend. Flugzeug und somit der Gang füllen sich derweil ebenfalls schnell weiter. Wer seinen Platz gefunden und das Gepäck verstaut hat, könnte nun also in Ruhe sitzen und auf den Abflug warten – dann hätten alle anderen, die noch nicht so weit sind Platz zum Rangieren. Aber nicht…richtig…Omma und Oppa Punjabi. Omma hat weniger Bewegungsdran, aber die älteren Herren im Flieger (und sie machen den Großteil der Reisenden aus) scheinen Hummeln im Hintern zu haben. Nicht zuletzt auch um zu kontrollieren, ob ihr Gepäck am anderen Ende des Fliegers gut verstaut ist. Aber gut, irgendwann sind alle zufrieden. Die Flugbegleiter allerdings scheinen bereits jetzt schon genug zu haben.
Nachdem mit 35minütiger Verspätung der Flieger abgehoben hat (und wir können jetzt einfach mal mutmaßen, wodurch die Verspätung verursacht wurde…), kam wie immer die freundliche Ansage, den Sitzgurt noch so lange angeschnallt zu lassen, bis das entsprechende Zeichen ausgegangen sei. Hach, muss ich erwähnen, dass der Satz noch nicht beendet war und entliche klick-klick-klicks zu hören waren und Omma und Oppa Punjabi nach ihrem Handgepäck kramten? 😛
Das nächste Chaos stand dann beim Essen an. Da würd ich die Schuld aber durchaus der Airline zuschieben. Bisher war es immer so, dass auf diesem Flug quasi jeder das vegatarische Gericht wählte. Diese schienen schnell zu Neige zu gehen und als wir an der Reihe waren, hat die Bitte der Stewardess unser Herz erweicht 😛 So gab es dann also Chicken Tickka Masala und Spinat mit Erbsen und Mais. Interessante Kombi. Durchaus schmackhaft. Da haben die anderen was verpasst ;).
Was für mich dann immer so gar nicht ins Bild passt: bloß kein Fleisch essen, schön rein bleiben. Aber es gibt Alkohol? Dann immer her damit! Oppa Punjabi bestellte sich einen Wein. Freundlich wurde ihm ein Glas eingeschenkt. Er hätte aber lieber die ganze Flasche gehabt. Und nahm sie sich dann auch. Später gab’s noch etliche Whiskey. Gern auch mal abgeholt im hinteren Bereich des Fliegers. Das Sprichwort „Einen im Tee haben“ passt da wunderbar. Oppa Punjabi ließ sich irgendwann nämlich tatsächlich nen Tee geben und bat dann noch um nen Schluck Red Label. Oh man, oh man. 😀
Nachdem die Bar dann leer getrunken war, war es auch so langsam Zeit für den Landeanflug.
Bitte setzen! Bite anschnallen.
Ladung.
Bitte bleiben sie angeschnallt sitzen.
Die Räder hatten noch nicht mal den Boden richtig berührt, da sprang der erste schon auf. Weitere folgtem seinem Beispiel bis die Flugbegleiter – nun vollends entnervt – sie endlich mal lauter (sonst hören sie es ja eh nicht :P) zurecht wiesen.
Wir haben uns derweil noch über das Schauspiel amüsiert und sind noch ein Weilchen sitzen geblieben (wohl wissentlich, dass es an der Immigration ja auch nicht sonderlich schnell zu geht) – somit standen wir Omma und Oppa Punjabi auch nicht im Weg…
…Reisende soll man schließlich nicht aufhalten.

Alles anders und doch gleich – Teil 2

Nachdem wir es dann also in den Fliege geschafft hatten, drückten wir uns die verbliebenen 30min noch kräftig die Daumen, dass sich niemand neben uns setzen würde. Beim Online-Check-In sah es jedenfalls noch sehr danach aus. Aber das Glück war nicht mit uns. Die Dame neben mir, Petra aus München, die bis März in Gokarna überwintern wird, war aber auch nicht erpicht darauf, so gequetscht zu sitzen. So warteten wir 3 geduldig die gute alte „boarding completed“-Ansage ab und stürmten los (naja, also fast). Es waren doch noch so einige Plätze frei – der mittlere 3er Block gleich mit mehreren Reihen. Petra schnappte sich eine Reihe, ich mir eine andere und Herr Mehra genoss weiterhin seinen Fensterplatz.
Hach, selten so bequem geflogen. Denn neben reichlich mehr Platz gibt’s fürs Essen ja auch gleich mehrere Ablagemöglichkeiten. Da auch hinter mir niemand saß, war auch das Thema Rücksichtnahme beim Rückklappen der Lehne vom Tisch.
Qatar Airways, das habt ihr gut gemacht 😉

Für unseren Transit in Doha hatten wir diesmal 2 Stündchen Zeit. Ich ging davon aus, dass wir erstmal wieder 20min übers Rollfeld mit dem Bus chauffiert werden würden und uns dann im Minitransitbereich ne Stunde langweilen würden. Denn in Doha gibt’s quasi nichts. Klar, Duty Free Shopping – von Zigaretten über Schokolade bis hin zu High-Tech, Parfüm und Alkohol. Ach ja, und Gold. Kauft man ja mal so nebenbei ein. 😀
Aber was soll ich sagen? Es gibt einen neuen Flughafen! Nun ist es nicht mehr der Doha International Airport, sondern der Hamad International Airport. Es gibt keine Busse mehr (fast schon schade, man ist beim Aussteigen ausm Flieger immer so schön von der Hitze erschlagen worden) und der Flughafen ist einfach ne Wucht. Da lässt es sich wirklich gut aushalten. Okay, es gibt immer noch Zigaretten, Schokolade, Parfüm, Alkohol, High-Tech und Gold. Aber es ist alles so chic. Wie man es sich eben für ein Land wie Katar auch vorstellt.

Übrigens:Wikipedia verrät, dass die Eröffnung eigentlich schon für 2009 geplant war, seit 2005 wurde gebaut.
Na da hoffen wir doch mal, dass sie ihre Fussballstadien schneller ausm Boden gestampft bekommen ;).

Schneller Schnappschuss:
Hamad International Airport (Doha)

Von Nervosität bis Neurosen

Oder „Der Hab-ich-auch-alles-dabei-Tick“.

Die Nacht vor der Abreise war wie in den Jahren zuvor mal wieder recht schlaflos. Das lag nun nicht unbedingt an der sich durchaus breit machenden Nervosität, als vielmehr an dem noch zu packenden Koffer und der abzuhakenden Liste ;). Obwohl ich hinterher überall einen Haken dran hatte, musste ich nach meiner Ankunft feststellen, dass doch 1-2 Sachen fehlten. Blöd, wenn sie nicht auf der Liste stehen :lol:.

Eines davon war die Buchungsbestätigung für unseren Flug Amritsar-Delhi. Kein Problem, dachte ich mir, hast ja die Email noch.
Das ist auch prinzipiell richtig – daheim gespeichert im Thunderbird hab ich sie noch. Der Emailprovider hatte diese aber längst schon gelöscht. An dieser Stelle ein großes Lob an Expedia, die die Bestätigung umgehend nochmal herausgekramt haben (und das bei meinen mageren Angaben…ist ja schon ewig her mit der Buchung).

Der ein oder andere mag sich fragen, wozu ich die olle Buchungsbestätigung brauche – schließlich reicht ja der Pass zum Einchecken. Das ist auch vollkommen richtig. Aber um einchecken zu können, muss man erstmal ins Flughafengebäude kommen. Und da ist der (mehr oder minder) erfahrene Indienreisende ja schon so einiges gewohnt. Ich sollte beizeiten mal einen Check-In-Vergleich aufstellen ;).

Aber nun denn, der Koffer war irgendwann gepackt, der tote Punkt überwunden, Blumen gegossen, Stecker gezogen, der Salwar-Kameez übergeworfen – es konnte also losgehen.

Am Flughafen in München wurde ich dann noch „Opfer“ einer (freiwilligen) Umfrage – aber für sowas bin ich immer zu haben. Und so verging die Wartezeit wie im Flug (no pun intended ;)).

Ich weiß zwar nicht, was Qatar Airways geritten hat, aber sie waren auf dem Weg von München nach Doha der Meinung, ihre Gäste mit Bruschetta als Snack verköstigen zu müssen. Lecker, würde man denken – aber die Tomatenpaste, die gereicht wurde, war eher eine Knoblauchpaste mit roter Farbe. Aber wie gut, dass alle davon aßen (außer die armen Flugbegleiterinnen) – mir ist kein unangenehmerer Geruch mehr aufgefallen :lol:.
Ansonsten will ich mich mal nicht beklagen. Vom Knoblauchausfall abgesehen, ist’s auf dieser Strecke immer recht lecker. Was man vom zweiten Teil des Fluges nicht behaupten kann.
Ich meine, mir schmeckt es ja schon nicht – aber wie geht es wohl den indischen Mitireisenden, wenn sie ein Etwas Essen aufgetischt bekommen, das zwar mit „Palak Paneer (Käse im Spinat)“ und „Daal (Linsen)“ deklariert ist, aber dessen Geschmack sich auch nicht mir dem gereichten Achar (säuerlich-scharf eingelegtes Gemüse/Obst) rauskitzeln lässt? 🙄
Vom Kheer (Milchreis) will ich erst gar nicht anfangen… 😳

QA Munich-Doha-Amritsar
Ein kleiner Vergleich: oben (München-Doha) Pasta (mit einer weiteren Knoblauchkreation), Brötchen, Butter, Schmelzkäse, Linsensalat, Obstkuchen und Toblerone) ; unten (Doha-Amritsar) Daal und Palak Paneer mit Reis, kleines Brötchen mit Fenchelsamen (wohl für die Verdauung ;)), Butter, Achar, Gurken-Kartoffelsalat, Kheer, kleine Schokolade…

Wie dem auch sei, gestartet, geflogen und gelandet bin ich gut (toi, toi, toi, keine neuen Horrorgeschichten) und ins (Hochzeitsvorbereitungs)Getümmel habe ich mich auch schon mit hinein gestürzt :D.

Flug 2012 …

… brought to you by Qatar Airways. Diesmal kamen wir sogar fast eine Stunde frueher an als erwartet – dem Rueckenwind (samt Turbulenzen) sei Dank 🙂
Ueberhaupt lief alles sehr reibungslos ab. Check-in, Sicherheitskontrolle und Boarding – es scheint, Montag ist ein guter Tag zum Fliegen. Der halbleere Flug erklaert vielleicht im Nachhinein auch den gesenkten Preis. Jedenfalls hatten alle viel Platz und genug zu essen und zu trinken 😀 … ich will ja nicht mosern, aber man merkte schon einen gewissen Unterschied in der Freundlichkeit der Crew beim Flug Muenchen-Doha und Doha-Amritsar. Letztere war irgendwie nicht so gut drauf. Vielleicht waren sie aber auch nur genauso genervt und gelangweilt vom Flughafen in Doha („Mini-Airport“ waere noch eine Uebertreibung!).  Anyway, die rausgeholte Stunde wurde anschliessend mal wieder bei der Gepaeckausgabe verplempert. Da fragt man sich schon, ob sich die Grosszuegigkeit beim Gepaeck da nicht raecht?  Gibt’s da nicht irgendwo Restriktionen, was ein Gepaeckband-Schmeisser schmeissen darf? Das Treiben an der Rondell war dementsprechend! Es fehlte nur noch, dass der ein oder andere ungeduldige Ankoemmling auf’s Band springt und seinem Koffer entgegen laeuft 🙂 (das Foto zeigt den Zustand nach dem Ansturm ;))

Apropos: unser Gepaeck war  – entgegen meines eigenen Eindrucks – doch recht bescheiden. Da haetten wir schon 3-4 Koffer mehr mitnehmen muessen, um der ein oder anderen angereisten Familie Konkurrenz machen zu koennen. Ein Koffer waere sogar leer gewesen, haetten wir die Mitbringsel daheim gelassen.
Das heisst im Gegenzug aber was?!? Richtig: genug Platz fuer Shopping und Co. 😆 Die ersten Salwar Kameez sind auch schon gekauft (wenn auch noch nicht zusammen gekloeppelt ;)) – ich bin also zuversichtlich, dass wir auch diesmal ein wenig Uebergepaeck hinbekommen werden 😀

PS: Feststellung des Tages: Indien (Punjab) hat seinen ganz eigenen speziellen Geruch. Nicht, dass mir das beim letzten Mal nicht aufgefallen waere, aber das haette ja auch saisonal bedingt sein koennen 😆  Aber den Geruch zu beschreiben bedarf wohl eines eigenen Eintrags 8)

Tickets – Die Qual der Wahl

Diese Frage stellt sich uns derzeit bei der Planung und Buchung der Flüge nach Indien (und zurück ;)).
Gerne fliegen wir wieder mit Qatar Airways. 30kg Gepäck, kurzer Transit und Nähe zum tatsächlichen Ziel (von Amritsar ca. 2 Stunden mit dem Auto) waren schon beim letzten Mal unschlagbare Argumente.
Doch was verklickert mir swoodoo da bei der Online-Flugsuche? Der Transit in Doha beträgt 22 Stunden?! Das wäre ja an sich kein Problem, wenn Doha einen ansehnlichen Flughafen hätte mit Möglichkeiten zur „Ablenkung“ – damit die Zeit (Achtung, Wortwitz :P) wie im Fluge vergeht. Aber dieser Transitbereich ist winzig und nicht wirklich für so einen langen Zeitraum geeignet. Die knappen 2 Stunden beim letzten Mal waren ja schon fast zu viel! Unabhängig davon ist der Flug seit Oktober 2010 gut 100€ p.P. teurer geworden. Hmpf!
Also bedarf es einer Alternative. Chandigarh (ebenfalls 2 Stunden Autofahrt) fällt flach. Weder möchte ich mit Aeroflot fliegen, noch in Moskau im Transit rumhängen.
Daher läuft es auf Delhi raus. Allerdings bedient den nur Lufthansa. Und da kann man – oh Schreck! – „nur“ 23kg mitnehmen. Miiiiiir würde das natürlich reichen (man erinnere sich an den Hin– und den Rückflug *pfeif*), stehe damit aber alleine da. Männer! 😆
Weiterer Minuspunkt bei einem Flug nach Delhi: anschließend sind’s 8 bis 10 Stunden Autofahrt. Ob wir uns das antun wollen? Kann eigentlich jetzt schon mit „Nein“ beantwortet werden. Die Flüge wären zwar knapp 180€ günstiger pro Nase, die Fahrt in den Punjab ist aber auch nicht umsonst.
Dritter Anbieter in der Runde: Emirates. 30kg, mittellanger Transit (7 Stunden) und den Rückflug mit dem A380 – allerdings auch wieder via  Delhi. Nee, die lange Autofahrt muss wirklich nicht sein.
Zum Glück ist swoodoo nicht immer verlässlich und das Reisebüro weiß sowieso alles besser :). Qatar ändert im März wieder seinen Flugplan, so dass man statt 22 Stunden nur die viel zu langen 2 Stunden in Doha warten muss. Wenn das mal kein Argument ist. Wenn nur der deftige Preis nicht wäre (Spenden werden jederzeit gerne entgegen genommen :P)
Aber ich denke, wir beißen in den sauren Apfel, haben dadurch aber mehr Komfort (uuuuuh, die Filmauswahl im Flieger!), kürzere Reisezeit und mehr Platz im Koffer. 😆

Nächster Programmpunkt: PIO Card.

Los geht’s!

3.10.2010 8:10Uhr, Muenchen
 Irgendwas vergisst man immer…oder glaubt es zumindest felsenfest.
Nachdem ich also das leichte Gepaeck nach unten und auch schon bis zur Bushaltestelle geschleppt hatte, kam auf einmal der Gedanke „Wo ist das Adressbuch?“ – schliesslich soll doch auch tatsaechlich jeder seinen bunt bedruckten Pappkarton erhalten. Natuerlich konnte ich es nicht finden…Gepaeck also zurueck geschleppt, nach oben gesprintet …und es nicht gefunden. Wie auch – es lag ja schliesslich im Seitenfach meines kleinen Handgepaecks. Dann also los…
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