…auf geht’s zum Drachensteigen, Erdnüsse mampfen, Verwandte besuchen, Geschenke verteilen (und bekommen :lol:) und den Kindern beim Singen zuhören (hat ein wenig was von Sternsängern….von Tür zu Tür…).
In diesem Sinne: Happy Lohri!
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Holi hai!
Naja, eigentlich Holi thi, ist ja schon ein paar Tage her (huch, schon fast eine Woche – die Zeit rennt!). Schön war’s. Es muss mein jahrelang tiefst im Inneren verborgener Wunsch gewesen sein, fremden Menschen Farbe auf die Kleidung, in’s Gesicht und in die Haare zu schmieren! Allerdings hatten alle anderen auch keine Hemmungen mir ebenso mit vollen Haenden das bestimmt mehr als gesunde Pulver entgegen zu schmeissen. Entgegen aller Befuerchtungen (vor allem meiner eigenen) ist vom Pink, Gruen, Blau, Gelb, Rot und Lila in den Haare nichts uebrig geblieben. Trotz intensiver Einwirkzeit von mehreren Stunden.
Holi war eigentlich am Donnerstag. Fuer uns begann es schon am Mittwoch mit einem Holi Kirtan (bzgl. Kirtan s. vorherigen Beitrag). Um 14Uhr sollte es losgehen. Der erfahrene Indienkenner weiss: mindestens eine Stunde draufschlagen :roll:. Als ich kurz vor zwei noch nicht entsprechend umgezogen war (neuester Salwar Kameez – schliesslich merkt sich jeder, was ich vor eineinhalb Jahren anhatte… *hust*), wurde ich freundlich darauf hingewiesen, dass nur noch wenig Zeit sei. Mein Einwand, vor 15Uhr passiere eh nichts, wurde nicht so ganz ernst genommen. Ich sollte aber Recht behalten *muharhar*. Aber dann ging’s richtig los. Da es wie gesagt ein Kirtan mit Bezug auf Holi war, fehlte es auch nicht an Farben. Zwar nicht sofort und zunaechst auch nur symbolisch mit Blueten (jedes Blaettchen fleissigst einzeln gezupft von yours truely), aber zum Ende hin waren wir alle ordentlich pink im Gesicht – und auch auf der guten neuen Kleidung (welche mit Hausmittelchen aber tatsaechlich wieder einwandfrei aussieht *Schweiss von der Stirn tupf*). Es wurde viel geklatsch, gesungen und – zu meinem Leidwesen – auch sehr viel getanzt. Schliesslich fand das Ganze in ‚unseren‘ 4 Waenden statt, da konnte man sich nur schlecht druecken. Mein Parshad hatte ich mir am Abend mehr als verdient. Um 18Uhr stuermten die Damen der Nachbarschaft, Verwandte und Bekannte dann auch aus dem Haus. Da hatten wohl einige andere auch kein Sitzfleisch mehr…waeren sie mal zum Tanzen aufgesprungen.
Nun aber mal zum eigentlichen Thema: Holi. Weiterlesen
Happy Diwali!
Puh, gerade noch geschafft! In Gedanken gehe ich gerade noch einmal die Ereignisse im letzten Jahr durch: das Kaufen unzähliger Raketen und Böller ein paar Tage vor Diwali, das Schmücken des Hauses – vornehmlich von Aussen – mit bunten Lichterketten und unzähligen Divas, der Besuch im Mandir, das Aufbretzeln mit den schicksten Klamotten trotz Brandlochgefahr 😆 und die Vorfreude der Kinder, den ganzen Tag auf den Straßen Krach machen zu können.
Und mit Krach meine ich Krach. Nicht die lächerlich leisen Chinaböller, die einem schon in Deutschland oftmals einen Piepton für 5min – mehrere Tage bescheren. Nein. Ohropax ahoy!
Man könnte aber auch einfach von Bomben reden. Denn die Böller haben eine Sprengkraft, die da wahrlich ranreicht.
Als ich mich im letzten Jahr nicht schnell genug nach dem Zünden eines Böllers aus dem Staub gemacht hatte ( zu meiner Verteidigung: was an Schwarzpulver zusätzlich drin ist, wird an der Lunte gespart 😆 ), hatte ich dann einige Tage als Erinnerung einen schönen blauen Fleck von herumfliegenden Teilchen. Nun gut, war ich dann also auch um eine Erfahrung reicher.
Diwali in Indien zu feiern ist einfach einmalig. Ich finde zwar durchaus, dass man auch in Indien nach der Devise „Brot statt Böller“ einfach mal ein bisschen weniger Geld verpulvern könnte bzw einen Teil spenden könnte, aber gut. Ich will nicht unnötig scheinheilig klingen. Denn es war toll. Laut, laut, laut. Aber schön. Schön laut.
Hier ein kleiner Eindruck:
Einen Moment der Stille und des Innehaltens gab es natürlich auch (genau genommen 2): der Besuch im Mandir und das Lakshmi-Puja daheim. Bei der kleinen Zeremonie mit Gesang und Süßigkeiten wehte doch ein Hauch Bollywood durch’s Haus.
Es fehlte nur noch der Tanz :lol:. Aber das holen wir dann vielleicht nächstes Jahr nach 😉
Karwa Chauth 2011
War gestern. Eigentlich wollte ich schon längst etwas im Laufe des gestrigen Tages dazu schreiben. Beim durchlesen des letztjährigen Beitrags fiel mir allerdings auf, dass sich mein Tag vom letzten Jahr nicht groß unterschied. Um 5Uhr früh stand ich in der Küche, das zuvor am Abend aufgetragene Henna noch auf der Haut und war am Schnippeln und Kochen. Auch dieses Jahr habe ich mir voller Freude morgens um 5:30Uhr ein „leichtes“ Frühstück genehmigt. Mit Aloo Matar Gharaja (Kartoffel-Erbsen- Karotten-Gericht), Kheer (Milchreis) und nem Laddoo. Dazu Lassi und Wasser. Man muss dem sich anbahnenden Defizit schließlich vorbeugen. Im Vergleich zu manch anderen könnte man meinen, geht Karwa Chauth bei uns in der Familie recht locker zu: gegessen werden darf theoretisch bis zum Sonnenaufgang. Praktisch lässt man zur Sicherheit lässt man natürlich ordentlich Zeitabstand (2 Stunden). Soll ja schließlich nichts schief gehen. Bei einer Freundin muss das Essen bis 4Uhr früh abgeschlossen sein. Da verwundert es auch nicht, wenn nachts um 3:30Uhr schon eine nette Weck-SMS kommt 😉
Ein weiterer Unterschied: bei uns gibt es am späten Nachmittag/frühen Abend ein Glas warme, süße Milch. Das stärkt zwar das Hungergefühl. Aber die trockenen Lippen freut’s. Ich konnte das beim ersten Mal vor einigen Jahren nicht ganz nachvollziehen, schließlich unterbricht man die Fast doch dadurch. Aber Brauch ist Brauch und wie bei allen hinduistischen Bräuchen geht’s in jeder Familie anders zu – und bei uns eben so.
Die Suche nach dem Mond gestaltete sich diesmal etwas schwierig. Hohe Bäume und Dächer versperrten mir den Weg. Aber irgendwann stand Chandra Maa (Mondgöttin) hoch genug und das Ritual (Thali 3x schwingen, Prasad 7x verteilen, Wasser spenden) losgehen und die Fast gebrochen werden.
Und wozu das Ganze? Gefastet wird prinzipiell für das Wohl des Ehemannes, seine Gesundheit und sein Glück. Das mag von aussen betrachtet verwunderlich sein. Warum fastet nur die Frau für den Mann, nicht aber der Mann für die Frau (auch nicht an anderen Tagen)? Wieso sollte das Fasten und Beten zum Mond das Leben verlängern?
Wie bei vielen Bräuchen braucht man nicht auf alles eine Antwort haben. Auch nicht auf diese Fragen. In Indien habe ich es als einen sehr schönen Tag, an dem man vor allem mit der Schwiegermutter und anderen Damen der Familie und Nachbarschaft zusammen kommt (vornehmlich im Mandir), erlebt. Ein Tag, an dem der Mann seiner Frau Dankbarkeit zeigt, dass sie es überhaupt auf sich nimmt und es nicht als selbstverständlich versteht. Ein Tag, an dem die Frau im Mittelpunkt steht. Ein Tag, der die eigene Willensstärke bekräftigt. 🙂
Happy Dussehra!
Ich habe ja zwischendurch schon das ein oder andere zu Dussehra geschrieben.
Jetzt gibt’s noch mal ein kleines Revival an Feierlichkeiten, schließlich ist gerade Feiertags-Hochsaison in Indien (heute Dussehra, 15.10. Karwa Chauth, 26.10. Diwali…)
Zur Feier des Tages ein weiterer Eindruck vom letzten Jahr 🙂
Der Rummel
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Beim Schreiben des gestrigen Eintrags zu Dussehra, kam auch die ein oder andere Erinnerung zum Rummel auf dem Dussehra Ground hoch. An sich eine nette Idee. Es gab mehrere kleine Stände, an denen man sich erfrischen konnte (frisch gepresster Zuckerrohr-Saft, … Weiterlesen
Dussehra
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Unsere letzte Indienreise lag wunderbar zu einer festivitätenreichen Zeit. So gab es gleich zu Beginn Navratri, das 9-tägige Fastenfest, an dem sich am 10. Tag Dussehra anschließt. Aber was feiert man an diesem Tag überhaupt? Kurz zusammengefasst: den Sieg des … Weiterlesen
Happy Faces
Bild
Karwa Chauth
Am 26.10.2010 (mein am Anfang geposteter Kalender war wohl nicht ganz mond-akkurat) war Fasten angesagt. Am Abend zuvor gab’s viel Henna auf die Haende (und Arme…ohje, wie lange das wohl noch haelt…)
Karwa Chaut ist das Fasten der Frau fuer ihren Mann. Auch unverheiratete Damen fasten fuer das Glueck ihres Zukuenftigen.
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Ram-Lakshman und der Rest der Bande
Nach dem wunderbaren Aufeinandertreffen mit den Elefanten, hatte sich fuer den naechsten Tag (12.10.) „hoher“ Besuch angekuendigt.
Wie bereits geschrieben, findet zu Navratri taeglich eine Prozession statt. Auf Wunsch kommt diese (oder zumindest Ram, Lakshman, die beiden anderen Brueder (deren Namen ich mir nicht merken kann) und Sita zu einem nach Hause (sowie ein ganzer Anhang, der aber dann doch draussen wartet).
Also wurde wieder alles hergerichtet und am Abend sassen dann die Kiddies im Wohnzimmer. In diesem Moment sind sie aber „Gott“ …und werden auch dementsprechend behandelt und der verteilte Segen ist durchaus ernst gemeint. Ich denke, wir haben uns gegenseitig mit grossen Augen angeschaut. Interessant war es allemal. Volles Haus, laute Musik (diesmal von Herren zelebriert…klang doch gleich viel rhythmischer als beim Kirtan neulich) und bunte Kostueme…