Von PIO zu OCI – das etwas andere Upgrade

Ach, immer diese Abkürzungen!
Der ein oder andere mag sich noch an meine Berichte zur Beantragung der PIO Card erinnern.
Wer nicht, der schaue hier und hier.

OCI Card

Neben der PIO (Person of Indian Origin) Card gibt es auch die OCI (Overseas Citizen of India) Card. Gedacht für Inder, die die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes annehmen – und somit automatisch die indische verlieren. Es ist keine 2. Staatsbürgerschaft, aber irgendwie halten sie damit noch ein Stückchen alte Identität in den Händen.

Der Hauptunterschied zwischen beiden Karten ist eigentlich nur, dass sich OCI Besitzer nicht in Indien nach einer gewissen Zeit registrieren lassen müssen. Sie sind es quasi bereits.
Anders PIO: hier heißt es nach 6 Monaten: ab zur Behörde und Hallo! sagen (wahlweise Namaste, Satsriakal…etc pp). Außerdem gilt die OCI lebenslang, PIO lediglich 15 Jahre – danach darf man erneut tief in die Tasche greifen.

Nun hat Indiens neuer Präsident Modi sich schon vor einer Weile gedacht: ist ja irgendwie doppelt gemoppelt. So kam es bereits im letzten Jahr zu der Änderung, dass auch die PIO lebenslang gelten solle. Einen wunderschönen *hust* Stempel hatte ich seinerzeit in das Heftchen bekommen. „Does not expire“. Wunderschön.

Zum April diesen Jahres wurden beide Karten nun quasi zusammen geführt. PIO gibt’s nicht mehr. Wer eine hat, möge diese (man höre und staune: kostenlos!) umtauschen.

Gesagt, getan.
Und das sogar relativ reibungslos.

Zwar steht auf der Homepage, dass lediglich Antrag mit Passbildern und die alte PIO Card einzureichen sind – aber das Konsulat mochte da schon gern noch ein bisschen mehr. So erhielt ich bei meinem ersten Tauschversuch trotz meines Einwands bezüglich der offiziellen Homepage-Infos noch eine Liste zum Abarbeiten.

Eine eidesstattliche Erklärung zur Ehe. Okay.
Ein gemeinsames Foto. Da fiel die Wahl nicht leicht, wir sind einfach zu fotogen :p .
Diverse Kopien von der PIO Card, sowie von meinem und Herrn Mehras Pass. Ich habe den Schalterinder sicher in den Wahnsinn getrieben, als ich ihm die kompletten Passkopien rüber reichte. Das Seufzen war zumindest nicht zu überhören – er bräuchte wohl nur die erste und letzte Seite…nun ja…Sicher ist sicher.
Ach, und dauern würde es. So 8 bis 10 Wochen.

8 bis 10 Wochen?!
Das würde aber knapp werden mit dem nächsten Trip nach Indien im Oktober.
Aber – man will es nicht glaube – sie haben sich quasi selbst übertroffen. Waren auf der Homepage 42 Tage, also 6 Wochen angegeben, habe ich das gute Ding doch tatsächlich heute erhalten. Nach genau 5 Wochen.

Etwas schmunzeln über die Arbeitsweise im Konsulat musste ich aber auch heute wieder. Als ich den Antrag beim 2. Besuch endlich abgeben durfte, fragte ich, ob ich nicht einen Abholschein erhalten würde. „Nein, Sie müssen nichts zahlen, dann kann ich Ihnen auch keinen Schein geben. Kommen Sie einfach mit Ihrem Pass, Ihre PIO Card haben wir ja schon einbehalten.“
Okay.
Als mein Nümmerchen nun heute auf der Tafel aufleuchtete und ich freundlichst um meine OCI bat, wurde ich doch prompt nach einem Abholschein gefragt. „Äh nee, hab ich nicht, Sie wollten mir ja keinen geben.“
„Okay, aber dann die alte PIO Card bitte.“ – „Äh nee, die haben Sie doch schon.“
Ich meine ein leichtes Zucken im Gesicht des Schalterinders gesehen zu haben, als er sich brummelig dem Aktenschrank hinter sich zuwand und minutenlang einen Berg an frisch gedruckten OCI Karten durchsuchte – und „mich“ dann auch fand.

Hätten wir auch einfacher haben können. Aber würde dann ja nicht ins Klischee passen, nicht wahr? :p

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Potzblitz!

Für die Reise im Oktober benötigen Frau Mutter und Frau Tante noch ein Touristenvisum. Es ist zwar noch mehr als genug Zeit – aber frei nach dem Motto „Was man hat, das hat man!“ sollten bereits jetzt alle Formalitäten erledigt sein.
Nach einem Kampf ihrerseits durch das Online-Antragsformular der indischen Behörden ging letzte Woche der Brief mit allen benötigten Unterlagen und Zahlungsnachweis nach Berlin. Ich hatte ja seinerzeit, als ich noch ein Visum benötigte, das Glück, das Konsulat in München quasi vor der Haustür zu haben, weshalb eine Bearbeitungszeit von einem, maximal zwei Tagen damals normal erschien. Der Norden Deutschlands muss sich allerdings per Post an die Botschaft in Berlin wenden, bzw an dessen Dienstleister Cox and Kings.

Montag ging also alles per Einschreiben hin. Dienstag dann bereits das erste Lebenszeichen von C&K per Email – die Unterlagen seien angekommen und werden bearbeitet.
Tja, und bereits am Donnerstag klingelte der Postbote zweimal. Einschreiben aus Berlin. Das Visum ist da! 😆

Ich muss sagen, ich war mehr als positiv überrascht und hätte auf Grund des Postwegs allein schon mit einer Bearbeitungszeit von mindestens einer Woche – gerne auch zwei – gerechnet (ausgehend von einer Postsammelstelle und der einmal wöchentlichen Versendung der Pässe).

Nun dann, die Indien-Neulinge können kommen. Muharhar! 😀

Visum da, Flüge gebucht (sie folgen mir eine Woche später) – packt die Koffer und steigert eure Vorfreude auf Hochzeit und Rundreise. 😉

Die wissen auch, wie man Geld macht…

Video

Seit Mai diesen Jahres kann man das Touri-Visum (bzw Visa allgemein) nicht mehr direkt bei der Botschaft beantragen. Stattdessen macht das nun die Cox&Kings GmbH.

Outsourcing at its very best!
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