Independence Day Cup 2013

Am 15. August gab es nicht nur Kino. Nein, vorher gab es auch noch Sonne satt im Englischen Garten mit einem gepflegten Cricketspiel zur Feier des Indischen Unabhängigkeitstags.

Balls and Bells

Balls and Bells

Bereits zum 12. Mal hatte das Indien Institut München geladen. Sogar die Süddeutsche Zeitung kündigte das Event am Vortag schon an, sodass auch diesmal wieder so einige Zuschauer ihren Weg in’s „Stadion“ fanden.
Wie jedes Jahr spielte eine aus Spielern mehrerer Teams zusammengewürfelte Mannschaft als „Indien Institut Invitational XI“ oder auch „Mustards“ (nein, die Hemden sind nicht einfach nur gelb :roll:) gegen MIC – Munich International Cricketers. Nach einer Pause im letzten Jahr, war Herr Mehra diesmal wieder mit von der Partie (MIC).

Mustards vs Blues

Mustards vs Blues

Den Toss gewannen die Mustards und entschieden sich zuerst zu bowlen. MIC hätte sich im Fall der Fälle laut eigener Aussage wohl aber eh für’s Batting im ersten Innings entschieden.
Bevor es allerdings richtig losgehen konnte, musste erst noch der indische Konsul empfangen werden, es wurden diverse Reden geschwunden und die Mannschaften begrüßt.

Standesgerechte Anfahrt des Konsuls

Standesgerechte Anfahrt des Konsuls

Moin Moin!

Namaste! Satsriakal! Namaskar! Salaam! Hallo!

MIC begann fulminant. Im ersten Over bereits 16 runs. Im zweiten weitere 17. Teilweise mit Hilfe der Mustards, die mit wides und overthrows so einiges verschenkten. Insgesamt legte MIC 172-4 runs vor. Nicht schlecht. Schließlich war der Score in den letzten paar Jahren oft nur um die 120-140 runs. Herr Mehra hat seinen Teil natürlich auch dazu beigetragen. Von Single bis Sixer alles dabei. Die Süddeutsche Zeitung (huiuiui! *stolz jedem den Zeitungsartikel unter die Nase halt*) schreibt dazu:

„Die Munich International Cricketers (MIC), die Gastgeber, beginnen stark. R Mehra pfeffert den Ball aus dem 100 mal 120 Meter großen Feld ins Publikum, einige Zuschauer kippen von ihren Holzbänken.“😀

Four!

Four! Der Sixer folgte anschließend.

Die Mustards versuchten im zweiten Innings alles rauszuholen und wie es sich für ein ordentliches Cricketspiel gehört, fiel die Entscheidung erst mit dem letzten Ball. Es stand 168-5 – ein Sixer und sie hätten das Spiel gewonnen. Haben sie allerdings nicht. 😀 Die MIC gewannen mit 5 runs. Ein durchaus verdienter Sieg.
Glückwunsch!

Siegerehrung der Munich International Cricketers

Siegerehrung der Munich International Cricketers

Noch ein paar Bilderchen:

I don’t like Cricket 2 …

…I love it nachwievor. Zwar hat die IPL dieses Jahr nen äußerst faden Beigeschmack – diversen Mauscheleien sei dank. Aber da geht es den Menschen wie den Leuten – in welchem Sport wird heute nicht mehr manipuliert?

Da lob ich mir doch das gute alte Street Cricket. Platz dafür gibt’s überall. Ob – wie der Name schon sagt – auf der Straße oder den großen Dächern der Stadt. Die Fensterscheiben der Nachbarn sollten allerdings bruchsicher sein – oder die Spieler schnell zu Fuß 😀 Sein ganz eigenen Regeln hat es noch dazu. 😆

Im März 2012 hatte ich jede Menge Spaß mit den Kindern aus der Nachbarschaft. Und sie hoffentlich auch :).

I don’t like Cricket…

…I love it! 😆

Aus diesem Grund war ich auch Feuer und Flamme, als wir im letzten Frühjahr pünktlich zur IPL (Indian Premiere League) in Indien waren. Heute vor einem Jahr saß ich abends im Cricketstadion von Mohali und sah, wie sich die Kings XI Punjab gegen die Pune Warrios India schlugen. Um das Endergebnis vorweg zu nehmen: sie haben gewonnen :D.

Bereits am Vormittag waren wir in Chandigarh, um zunächst einmal die online gekauften Karten abzuholen. Der Verkaufsstand hatte wohl gerade so den Sturm überlebt, der ein paar Tage zuvor nachts über den Punjab gefegt war.
Kings XI Punjab Ticket Counter

Also Tickets geholt und den Rest des Tages noch ein wenig mit Shoppen verbracht. Der Herr des Hauses war eh noch auf der Suche nach ein bisschen Cricketzeugs und ich hätte gern noch ein neues offizielles KXIP-Shirt gehabt. Das war aber ein Ding der Unmöglichkeit. Prinzipiell gab es Shirts – aus der Vorsaison, gefälscht…aber leider nicht das, was ich suchte. Letztlich haben wir uns dann bei einem fliegenden Händler Shirts geholt – man muss ja schließlich dem Anlass entsprechend gekleidet sein…

Nachdem wir die Mall im Sektor 17 komplett abgegrast hatten, fuhren wir Richtung Mohali. Einen Parkplatz fanden wir direkt vor dem Stadion und nach ein wenig Geplänkel mit der Polizei (wozu hat man einen Schwager, der die Karriereleiter bei dem Verein schon gut hochgefallen ist und den man dann einfach mal im Gespräch erwähnt?) stand dem Abstellen des Autos nichts mehr im Wege. Na immerhin musste kein Bakshish fließen. 🙄

Das nächste Hinderniss war dann die Taschenkontrolle. Meine große Kamera hatte ich schon extra im Auto gelassen, das Handy musste nun hinhalten. Aber das man auch kein Kleingeld in den Taschen haben sollte, oder ein Deo (Hallo!? Bei 30° C ist das eine Lebensnotwendigkeit!)…nun gut. Waren wir um eben jene Sachen dann ärmer. Drinnen war es dann noch recht leer. Wir hatten Plätze im Nordblock. Ich hätte ja lieber in der Menschenmenge gesessen, eben dort, wo die Stimmung gemacht wird. Aber man(n) wollte lieber in Ruhe das Spiel genießen. Sei es drum.

Zur Einstimmung war Miss Pooja im Stadion. Allerdings konnte bei den dann noch halbleeren Rängen nicht viel Stimmung aufkommen. Wir waren unterdessen auf der Suche nach Getränken und Snacks. Schwieriger als Gedacht. Denn in dem Abschnitt, in dem wir reingelassen wurden und unsere Plätze waren, gab es – ausser später in der Pause zwischen den Innings – keine Verkaufsstände. Die erste „Halbzeit“ war also recht trocken. Tztztz.

Während des Spiels (welches nicht wirklich spannend war – und ich verweise nochmal auf den ersten Satz oben! – gesellte sich noch ein Engländer zu uns. Mark, geschätzte Anfang-Mitte 30, war speziell für die IPL nach Indien gekommen. Für die komplette Saison hatte er sich frei genommen und reiste nun ca. alle 2 Tage in eine andere Stadt, um sich sowohl Spiel als auch Indien im Schnelldurchlauf anzuschauen. Interessant. Zwischendurch war er fleissig mit seinem Smartphone beschäftigt und wenn ich nicht völlig falsch liege, finanzierte er sich den ganzen Spaß (auch) mit Wetten :D.

Wie bereits schon erwähnt, gewannen die Kings XI Punjab. In einem eher langsamen Spiel mussten sie gerade mal 116 Runs holen *schnarch* – was sie auch recht gut hinbekamen.
Highlight war aber – unerwartetermaßen – Preity Zinta. Ihres Zeichens Schauspielerin und Eigentümerin der Gewinnermannschaft. In der Pause rannte sie einmal komplett um’s Feld und warf (schätzungsweise) Shirts in die Menge. Wir saßen allerdings zu weit weg. Nett anzusehen war’s trotzdem. 😀

Cricket (wie auch jeden anderen Stadionsport) schau ich aber nun doch lieber am TV (oder direkt am Spielfeldrand, wie beim regionalen Cricket hier in München) – da sieht man wenigstens alles und hat jederzeit Wasser zur Hand :lol:.

Eine tolle Erfahrung und ne super Stimmung (nachdem das Stadion dann voll war) war es aber allemal. 😀

 

Cricket am 15. August 2011 – ein Video-Nachtrag

Wie im Beitrag zum Indischen Unabhängigkeitstag erwähnt, sollte nebst dem Minibeitrag über das Cricketspiel am 15.8. bei ARD/ZDF und BR am 6. September eine etwas längere Fassung im BR laufen. Und sie lief. 😀
Ich war mal so frei, sie aufzunehmen, damit alle Welt davon was hat 😉
Und wer Familie Mehra kennt, wird sie erkennen 🙄

YT hat die Qualität leider etwas gedrückt. Aber schöner Beitrag ist’s trotzdem 🙂
edit: Warum auch immer werden die letzten 60s nicht ordentlich abgespielt…muss ich nochmal drüber schauen. Ansonsten auf der BR-Homepage, Mediathek nach „puzzle“ vom 6.9.2011 suchen.
edit2: 20 Bearbeitungsprogramme mehr und 1000 Nerven weniger und schwupps, nun sollte es laufen 😀 Allerdings asynchron..Ich geb’s auf :p

Happy Independence Day!

Ja, ja, ja – ich weiß, ich bin ein bisschen spät dran. Indien feierte seine Unhabhängigkeit schließlich schon am 15. August.
Aber frecherweise kam mir der Arbeitsalltag (durchaus auch mal den ein oder anderen Kopfschüttelbeitrag wert) und das Leben abseits des Internets immer wieder dazwischen. Skandalös!
Nun aber genug der Ausreden und Rechtfertigungen.

Was macht man also an diesem Tag? Normalerweise wohl das gleiche, wie am 3. Oktober auch: nüscht.
Aber das wäre ja langweilig und die Zeilen des Blogs nicht wert.
Nein, am 15. August geht man in den Englischen Garten. Nicht um Sonne zu tanken (das Wetter war ja eher durchwachsen dieses Jahr) oder zum Spazieren. Nein, man schaut Cricket.  🙂
Ja, live und in Farbe. In Deutschland. Das soll es geben.
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