Ohne Worte…ausser:
Oktober 2013, morgens ca 8Uhr.
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Erkenntnis einer Rundreise
Erkenntnis der letzten Woche (Rundreise mit Frau Mutter, Frau Tante und Göttgatten):
man soll die Dinge nicht beschreien.
Das ist nun per se keine neue Erkenntnis, aber sie hat sich mal wieder bewahrheitet.
Während der kurzen Reise (ja, ich werde noch ausführlicher berichten ;)) hatte es sich als Running Gag erwiesen (wohl aber eher aus nem Galgenhumor geboren), dass wir meist vor 20Uhr nicht in einer neuen Stadt im Hotel ankamen – egal wie pünktlich wir uns auf den Weg machten – und als Deutsche waren wir immer sehr pünktlich ;).
Für die Fahrt von Agra nach Delhi waren wir schon früh unterwegs, wir wollten den Tag schließlich noch nutzen – trotz veranschlagter Fahrzeit von 3-4 Stunden. Da wir zwischenzeitlich schon mehrfach das Doppelte an Zeit benötigt hatten, blödelten wir noch fröhlich rum, dass der Agra-Delhi-Highway gesperrt sei und wir nun querfeldein fahren müssten.
Wer konnte da schon ahnen, dass nach gut einem 1/3 der Strecke irgendwo vor uns ein Benzintransporter Feuer fangen würde und wir tatsächlich „umgeleitet“ werden würden?
Umleitung auf indisch heißt dabei tatsächlich querfeldein :oops:.
Um es mit den Worten von Frau Tante zu sagen: wir fuhren auf einem Weg, der nicht mal ausreichend Platz für ein Auto hatte und quetschten uns an Bus und LKW vorbei …
Check In – ein deutsch-indischer Vergleich
Auf Grund der enormen Nachfrage *zwinker* hier nun ein kleiner Vergleich des Check Ins in Deutschland und Indien.
Vorweg sei erwähnt, dass ich in Indien bisher nur in Amritsar eingecheckt habe. Wir sind im Januar zwar nach Delhi geflogen, zurück ging es aber auch wieder via Amritsar.
In Deutschland verhält es sich ja durchaus so, dass man den Flughafen betritt, sich seinen zur Airline passenden Check-In Schalter sucht, den Koffer abgibt und sich zur Sicherheitskontrolle begibt. Dort wird vielleicht bei Kameras, Laptops und Tablets nochmal extra geschaut. Aber das war es dann auch schon. Beim Boarding zeigt man dann noch fix zum Einscannen die Boardkarte vor und schon kann es losgehen.
In Indien, respektive in Amritsar (Punjab) sieht das Ganze ein bisschen anders aus.
Wer in das Flughafengebäude möchte, muss bereits draußen einem Sicherheitsbeamten Ticket/Buchungsbestätigung vorzeigen. Die Sprache scheint dabei zweitrangig, Hauptsache Name, Tag und Airline geht irgendwie daraus hervor.
Wer kein Fluggast ist, kann für ein paar Rupien allerdings eine Art Eintrtittskarte kaufen und somit Freunde und Familie drinnen verabschieden bzw. abholen.
Der Check-In Bereich ist allerdings den Fluggästen vorbehalten. Daher heißt es auch hier wieder: Ticket her oder Tschüß. Es ist auch immer wieder faszinierend, wie lange sich eine Person mit den Unterlagen aufhalten kann. Soll wohl ein „Ich bin wichtig“ vermitteln.
Anstelle nun aber direkt zum Check-In zu gehen, muss erstmal der Koffer gescannt werden. Ist dies erfolgreich erledigt, gibt’s auch nen schicken Aufkleber.
Nun denn also kann sich angestellt werden. Am besten ist man in Amritsar beraten, wenn man nicht zu früh ankommt. Dank eines Schalters (für alle Airlines, parallele Abfertigung scheint es hier nicht zu geben) geht alles auch mehr oder weniger schnell (an dem Schalter sind insgesamt 5 Bearbeitungsplätze…immerhin!).
Vor der Sicherheitskontrolle geht’s dann noch fix zur Immigration. Ausreiseformular ausfüllen und abgeben und das Ticket ein erstes Mal stempeln lassen.
Beim Security-Check wird dann nochmals gestempelt (das Ticket, sowie alle möglichen Schilder an Handgepäck und Handtäschchen) und dann…ja, dann hat man es fast geschafft. Bevor man nun ins Flugzeug steigen kann, muss das Ticket noch mindestens zweimal vorgezeigt werden – vor der Rolletreppe zum Gate, am Gate und dann noch ein drittes Mal zur Platzeinweisung im Flieger.
Alles klar?
Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht? Wie schaut es in anderen indischen Städten so mit dem Check-In aus? Frau Mutter und Frau Tante werden in ein paar Wochen zwar von Delhi berichten können…aber wie läuft es so in Mumbai ab? Hyderabad? Kolkatta?
Von Nervosität bis Neurosen
Oder „Der Hab-ich-auch-alles-dabei-Tick“.
Die Nacht vor der Abreise war wie in den Jahren zuvor mal wieder recht schlaflos. Das lag nun nicht unbedingt an der sich durchaus breit machenden Nervosität, als vielmehr an dem noch zu packenden Koffer und der abzuhakenden Liste ;). Obwohl ich hinterher überall einen Haken dran hatte, musste ich nach meiner Ankunft feststellen, dass doch 1-2 Sachen fehlten. Blöd, wenn sie nicht auf der Liste stehen :lol:.
Eines davon war die Buchungsbestätigung für unseren Flug Amritsar-Delhi. Kein Problem, dachte ich mir, hast ja die Email noch.
Das ist auch prinzipiell richtig – daheim gespeichert im Thunderbird hab ich sie noch. Der Emailprovider hatte diese aber längst schon gelöscht. An dieser Stelle ein großes Lob an Expedia, die die Bestätigung umgehend nochmal herausgekramt haben (und das bei meinen mageren Angaben…ist ja schon ewig her mit der Buchung).
Der ein oder andere mag sich fragen, wozu ich die olle Buchungsbestätigung brauche – schließlich reicht ja der Pass zum Einchecken. Das ist auch vollkommen richtig. Aber um einchecken zu können, muss man erstmal ins Flughafengebäude kommen. Und da ist der (mehr oder minder) erfahrene Indienreisende ja schon so einiges gewohnt. Ich sollte beizeiten mal einen Check-In-Vergleich aufstellen ;).
Aber nun denn, der Koffer war irgendwann gepackt, der tote Punkt überwunden, Blumen gegossen, Stecker gezogen, der Salwar-Kameez übergeworfen – es konnte also losgehen.
Am Flughafen in München wurde ich dann noch „Opfer“ einer (freiwilligen) Umfrage – aber für sowas bin ich immer zu haben. Und so verging die Wartezeit wie im Flug (no pun intended ;)).
Ich weiß zwar nicht, was Qatar Airways geritten hat, aber sie waren auf dem Weg von München nach Doha der Meinung, ihre Gäste mit Bruschetta als Snack verköstigen zu müssen. Lecker, würde man denken – aber die Tomatenpaste, die gereicht wurde, war eher eine Knoblauchpaste mit roter Farbe. Aber wie gut, dass alle davon aßen (außer die armen Flugbegleiterinnen) – mir ist kein unangenehmerer Geruch mehr aufgefallen :lol:.
Ansonsten will ich mich mal nicht beklagen. Vom Knoblauchausfall abgesehen, ist’s auf dieser Strecke immer recht lecker. Was man vom zweiten Teil des Fluges nicht behaupten kann.
Ich meine, mir schmeckt es ja schon nicht – aber wie geht es wohl den indischen Mitireisenden, wenn sie ein Etwas Essen aufgetischt bekommen, das zwar mit „Palak Paneer (Käse im Spinat)“ und „Daal (Linsen)“ deklariert ist, aber dessen Geschmack sich auch nicht mir dem gereichten Achar (säuerlich-scharf eingelegtes Gemüse/Obst) rauskitzeln lässt? 🙄
Vom Kheer (Milchreis) will ich erst gar nicht anfangen… 😳
Ein kleiner Vergleich: oben (München-Doha) Pasta (mit einer weiteren Knoblauchkreation), Brötchen, Butter, Schmelzkäse, Linsensalat, Obstkuchen und Toblerone) ; unten (Doha-Amritsar) Daal und Palak Paneer mit Reis, kleines Brötchen mit Fenchelsamen (wohl für die Verdauung ;)), Butter, Achar, Gurken-Kartoffelsalat, Kheer, kleine Schokolade…
Wie dem auch sei, gestartet, geflogen und gelandet bin ich gut (toi, toi, toi, keine neuen Horrorgeschichten) und ins (Hochzeitsvorbereitungs)Getümmel habe ich mich auch schon mit hinein gestürzt :D.
Bald geht’s los
…und ich hibbel mir derzeit hier dermaßen einen zusammen, dass ich es fast selbst nicht glauben kann. Man würde ja meinen, bei der nunmehr vierten Reise wäre ich abgeklärt und die Ruhe in Person. Aber je näher der Tag des Abflugs rückt, desto aufgeregter werde ich. Es fühlt sich mittlerweile schon fast so an, wie vor drei Jahren, als es das erste Mal nach Indien ging.
Neulich schrieb ich noch:
„Mensch, in 27 Tagen geht’s schon los! Bis dahin heißt es noch 16 1/2 Tage arbeiten. Herrn Mehras Geburstag feiern. Fitnessstudio besuchen. Friseur. Kosmetik. Nähkurs.“
Eigentlich kann ich überall nen Haken dran machen. Noch 4 Tage arbeiten. Geburtstag wurde gefeiert. Fitnessstudio wurde und wird auch die kommende Woche besucht. Bei Friseur und Kosmetik wurde fleißigst gearbeitet. Nähen kann ich nun (vermutlich) auch. Tjoar. Kann losgehen.
Hibbel!!!
Die große Unbekannte – die Hochzeitsfeier – und die Verantwortung für die beiden Indien-Neulinge (Frau Mutter und Frau Tante) lässt meinen Stresspegel aber doch erheblich steigen.
Ein Kribbeln im Bauch hier, nervöse Unruhe dort… Alles zusammen genommen ein – wie schon erwähnt – großes Hibbel!!!
… Hab ich an alles gedacht – für mich selbst, aber vor allem auch für die anderen? ….
(Einmal) Indien hin und zurück
Vor etwas mehr als 3 Jahren ging ich das erste Mal mit diesem Titel mit dem Blog online. Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht! Mittlerweile war ich nun schon drei Mal in Indien. Jedes Mal gab es mindestens ein Highlight.
Reise Nr 1 (10/2010): allein das war schon das Highlight. Aber natürlich auch unsere kleine Rundreise (Agra, Jaipur, Pushkar, Ajmer) und die diversen Feiertage, allen voran Diwali.
Reise Nr 2 (3/2012): Holi, Haridwar, Rishikesh
Reise Nr 3 (1/2013): Lohri, Kälte (ja, durchaus ein Highlight, wenn auch ein sehr zittriges)
Tja, und nun steht Reise Nr 4 vor der Tür. Samt kleiner Hochzeitsfeier, erneuter Rundreise (Alwar, Jaipur, Fatehpur Sikhri, Agra, Delhi) und reichlich Feiertagen.
Ich weiß noch genau, wie ich vor drei Jahren alles doch so ziemlich stabsmäßig geplant hatte. Da wurde der Impfausweis studiert und einiges in den Arm gespritzt. Auch dieses Jahr wäre die ein oder andere Impfung mal wieder fällig gewesen. Typhus müsste mal wieder aufgefrischt werden. Aber „Dank“ Lieferschwierigkeiten wird das nur noch eventuell was (aber bei einer Impfrate von 60-70% auch schon fast wieder egal). Und ganz zu schweigen von der Tollwutimpfung. Die hatte ich vor drei Jahren nicht machen lassen, da ich es als unnötig empfunden hatte. Auch jetzt glaube ich nicht wirklich, dass mir einer der zahlreichen Straßenhunde zu nahe kommen könnte. Doch irgendwie hatte sich so ein „was man hat, das hat man“-Gedanke eingeschlichen. Na schauen wir mal, wann dieser Impfstoff wieder lieferbar ist.
Außerdem musste das Visum beantragt werden – mit der PIO Card ist das nicht nötig. Den Koffer voll zu kriegen dürfte somit die einzige Gemeinsamkeit in den Vorbereitungen sein (vom Ticket abgesehen, aber ohne geht’s ja man schlecht) – und das wird ganz sicher kein Problem werden. Die Wunschliste aus Indien ist zwar nicht allzu groß. Aber mit leeren Händen will man ja auch nicht ankommen.
Mensch, in 27 Tagen geht’s schon los! Bis dahin heißt es noch 16 1/2 Tage arbeiten. Herrn Mehras Geburstag feiern. Fitnessstudio besuchen. Friseur. Kosmetik. Nähkurs.
…Ich würde sagen, die Zeit wird wie im Flug vergehen.
Deja-vu in Amritsar
Wie es sich für einen ordentlichen Besuch im Punjab gehört, stand auch im Januar wieder ein Besuch im Goldenen Tempel in Amritsar an. Es war immer noch kalt. Und Mamorböden sind nicht allzu bekannt dafür, Wärme zu speichern und somit die nackten Füße zu wärmen. Brrr.
Die Badewut der Pilger war entsprechend gehemmt, aber es gab einige, die den Sprung in’s „kühle“ Nass dennoch wagten.
Besonders haben mir dieses Mal die Lichtverhältnisse gefallen. Die kalte, leicht nebelige Luft hat den Tempel dieses Mal in einer ganz anderen Atmosphäre präsentiert.
Der Harminder Sahib und seine goldene Kuppel lassen es sich natürlich nicht nehmen, in voller Pracht zu strahlen, sobald die Sonne zum Wettstreit lädt.
Es gab auch ein Wiedersehen mit einem alten „Bekannten“. Der Sikh auf dem folgenden Foto stand mir bereits 2010 Modell. Ob er sich daran auch erinnerte, wage ich zu bezweifeln. Auf jeden Fall aber schaute er dieses Mal besonders verschmitzt. Die Freude war somit auf beiden Seiten 😀
Wer nochmal vergleichen möchte, möge hier klicken: Nicht ganz 16. Jahrhundert
Akhand Path
Jetzt habe ich gerade fünf Minuten eine halbe Ewigkeit überlegt, welch netten Titel ich diesem Beitrag geben könnte. Akhand Path – das sagt doch dem Großteil der Leserschaft hier nichts…
Akhand Path…kann man das essen? Nein, ein weiterer Beitrag über die diversen Leckereien Indiens wird dies nicht ;).
Akhand Path ist ein Begriff aus dem Sikhismus. Es beschreibt das Rezitieren der Guru Granth Sahib (GGS), dem heiligen Buch der Sikh, von Anfang bis Ende. Ohne Pause. Und es sind nicht gerade wenig Seiten. 1430 um genau zu sein. Und wer jetzt denkt, dass es so viele Seiten sind, weil es im kleinen Taschenbuchformatist, dem sei versichert: das Buch ist groß. 😉
Das Ganze dauert gut 48 Stunden.
Abgehalten wird diese Lesung aus unterschiedlichsten Gründen. Sei es zu freudigen Anlässen, wie einer Geburt oder traurigen wie dem Tod. Oder einfach, um sich Gott näher verbunden zu fühlen.
Am 21. Januar fuhren wir zur Gurdwara Talhan Sahib in Jalandhar. Meine Schwägerin, dreifache Mama, hatte seinerzeit versprochen, ein Akhand Path abhalten zu lassen, sollte ihr ein Sohn geboren werden. Dies ist 2008 auch geglückt ;). Zum Akhand Path kam es dennoch bisher nie. Ob nun tiefe Gläubigkeit, Aberglaube oder sonstwas – nachdem es ihr im letzten Jahr gesundheitlich nicht so super ging, war es für sie nun Zeit, ihr Versprechen einzulösen.
Gesagt. Getan.
So kamen wir dann auch tatsächlich schon fast überpünktlich an. Das Besondere am Akhand Path in der Gurdwara Talhan Sahib ist, dass es von 50 Babajis gelesen wird. Der Einzug dieser und der GGS in den Gebetsraum stand kurz bevor. Herr Mehra und mein Schwager drückten uns auf einmal Gürtel und Brieftasche in die Hand und stellten sich in die Schlange der Helferlein. Ich hab’s nicht sofort geschnallt – aber klar, es sind tierische Produkte und sie waren kurz davor, das heilige Buch selbst in die Hand zu nehmen ;).
Unter andächtigem Gesang (Satnam Waheguru) ging es dann los. Gänsehaut, sag ich euch. Nachdem alle Plätze vorbereitet und die GGS platziert war, wurden erst noch alle Namen vorgelesen, denen das Akhand Path jeweils gewidmet war. Ziemlich weit hinten hieß es dann auch Daskh Mehra :D.
Ein paar Gebete später ging das Rezitieren dann auch schon los.
Wer nun glaubt, wir haben dort 48 Stunden ausgeharrt, der irrt. „Anwesenheitspflicht“ gibt’s zu Beginn und am Ende. Auch wenn ich es durchaus spannend gefunden hätte, aber die Zeit war einfach nicht dafür da.
Zwei Tage später kehrten wir morgens also wieder in die Gurdwara zurück. Es wurden gerade die letzten Seiten verlesen. Anschließend wurden die Bücher mit neuen Decken verhüllt (jede Familie hatte ihren eigenen Babaji, der für sie „zuständig“ war und hatte als Geschenk entsprechend diese Decke zuvor überreicht) und wieder aus dem Gebetsraum getragen. Wieder unter Gesang. Und wieder Gänsehaut. Dieser Grundton des Satnam Waheguru hat’s mir doch irgendwie angetan ;).
Anschließend gab es noch ein Abschlussgebet. Parshad wurde verteilt. Die Teilnehmer erhielten zusätzlich noch eine Art personalisierte Bescheinigung über das Akhand Path. Und dann war es auch schon wieder vorbei.
Wir blieben anschließend noch für das Langar. Ich nutzte die Chance und sah mich auch mal wieder in der kleinen Küche um ;).
Akhand Path – Part 1
Akhand Path – Part 2
Langar
Eine kleine Anmerkung noch zur Gurdwara. Ich hab ja immer gedacht, nur in Deutschland haben die Gurdwaras eine Art „Lagerhallen“-Feeling, was dem Umstand geschuldet ist, dass sie oft in Industriegebieten zu finden sind und ehemalige Firmengebäude sind ;). Aber Talhan Sahib hat – zumindest innen – einen ähnlichen Charme versprüht :oops:. Von außen natürlich kein Vergleich!!
Potzblitz!
Für die Reise im Oktober benötigen Frau Mutter und Frau Tante noch ein Touristenvisum. Es ist zwar noch mehr als genug Zeit – aber frei nach dem Motto „Was man hat, das hat man!“ sollten bereits jetzt alle Formalitäten erledigt sein.
Nach einem Kampf ihrerseits durch das Online-Antragsformular der indischen Behörden ging letzte Woche der Brief mit allen benötigten Unterlagen und Zahlungsnachweis nach Berlin. Ich hatte ja seinerzeit, als ich noch ein Visum benötigte, das Glück, das Konsulat in München quasi vor der Haustür zu haben, weshalb eine Bearbeitungszeit von einem, maximal zwei Tagen damals normal erschien. Der Norden Deutschlands muss sich allerdings per Post an die Botschaft in Berlin wenden, bzw an dessen Dienstleister Cox and Kings.
Montag ging also alles per Einschreiben hin. Dienstag dann bereits das erste Lebenszeichen von C&K per Email – die Unterlagen seien angekommen und werden bearbeitet.
Tja, und bereits am Donnerstag klingelte der Postbote zweimal. Einschreiben aus Berlin. Das Visum ist da! 😆
Ich muss sagen, ich war mehr als positiv überrascht und hätte auf Grund des Postwegs allein schon mit einer Bearbeitungszeit von mindestens einer Woche – gerne auch zwei – gerechnet (ausgehend von einer Postsammelstelle und der einmal wöchentlichen Versendung der Pässe).
Nun dann, die Indien-Neulinge können kommen. Muharhar! 😀
Visum da, Flüge gebucht (sie folgen mir eine Woche später) – packt die Koffer und steigert eure Vorfreude auf Hochzeit und Rundreise. 😉
Schlag den Rahm!
Jetzt, wo auch die Temperaturen schon ein gewisses Indien-Feeling auslösen, wäre ein typisch indisches Getränk als Erfrischung doch gar nicht so verkehrt.
Ein Lassi zum Beispiel.
Wer kennt es nicht, das Joghurtgetränk, welches auch in hiesigen Restaurants angeboten wird. Da gibt es neben Mango auch schon mal Banane- oder Erdbeer-Lassi 🙄 und natürlich den klassischen salzigen Lassi. Lecker, lecker. Ihn daheim selbst zu machen, stellt auch kein großes Problem dar: Joghurt, Wasser, Salz und Gewürze (oder eben Mango-Püree und Zucker).
In Indien kommt bei uns oft schon zum Frühstück Lassi auf den Tisch (frisch angerührt im Mandir nebenan). Mit lecker (gefüllten) Paratha geht man gleich doppelt gestärkt in den Tag – sofern man denn will. Nach einer Woche Aloo Paratha (mit Kartoffeln gefüllt), Ghobi Paratha (Blumenkohl) oder auch mal „pur“ bin ich froh um ein bisschen Abwechslung. Sei es ein Omlett oder auch einfach nur ein Sandwich :).
Aber Lassi geht natürlich immer :D. Ob daheim oder unterwegs. Nun braucht man in Monaten wie Januar, als wir zuletzt vor Ort waren, nicht unbedingt eine Erfrischung. Aber das ist weder Grund noch Hindernis, den Joghurtdrink auszulassen. Dank oben genannter sicherer Quelle ist auch der Krankenhaus-erprobte Europäer nicht abgeneigt.
Was soll ich aber tun, wenn ich an so einem Stand vorbei komme?
Wir waren mit dem Motorrad (naja, Scooter ;)) in Ludhiana unterwegs. Dreimal dort abgebogen, zweimal hier um die Ecke – und dann ist man auch schon da (wenn ich mein Notizbüchlein finden würde oder meinen Mann zur Hand hätte (ist beim sonntäglichen Cricket), wären genauere Angaben möglich ;).
Macht doch einen echt vertrauenswürdigen Eindruck. Sauber, hygienisch einwandfrei und für die Kühlung der Milchprodukte ist auch gesorgt :lol:.
Also rein in’s Vergnügen! Denn hier gibt es nicht irgendeinen Lassi, sondern „Lassi Malai Marke“ (Lassi mit geschlagenem Rahm). Leicht süßlich im Abgang, mit einer dicken Schicht Rahm oben drauf.
Wer braucht schon nen Mangolassi, wenn er das trinken kann?!